4 walls

Alles begann damit, dass ich die Menschen festhalten wollte, so wie ich sie bis dahin kannte. Sowohl meine Oma, als auch meine Tante, beide zum Zeitpunkt der Aufnahmen weit über 80, durchlebten eine massive Persönlichkeitsveränderung. Aus Menschen, die mir immer sehr nah waren, machte die Demenz Personen, die gleichermaßen fremd und hilflos sind. Das Projekt zog danach immer größere Kreise, verließ Stück für Stück die Familie, später auch die engeren Freunde.
Während das schwarzweiß Porträt eine, zum Teil brutal ehrliche Nähe erzeugt, geht das Farbfoto einen Schritt zurück und schließt den Raum, indem die Person lebt, mit ein. Der Raum als Teil der Persönlichkeit.
Die Fotoserie arbeitet rein dokumentarisch. Es ist eine Reihe aus jeweils 2 Porträts, alle auf analog Großformat, im Format 4x5 Inch fotografiert. Alle Bilder verzichten ganz bewusst auf künstlich gesetztes Licht und arbeiten ausschließlich mit dem, was vorhanden ist. Die Fotos sind somit sehr ehrlich, sehr echt und geben den Menschen den Raum, den sie beanspruchen wollen.